- Gelten Gottes Zusagen nicht mehr?
- 1
- Ein kunstvoll gestaltetes Lied.
Von Etan, dem Esrachiter.
- 2
- Ewig will ich die Gnade besingen, die der Herr erwiesen hat.
Auch den künftigen Generationen will ich verkünden, wie treu du bist.
- 3
- Ja, ich weiß: Deine Gnade erweist du immer wieder neu,
deine Treue steht fest wie der Himmel.
- 4
- ´Du hast gesagt:` »Ich habe einen Bund geschlossen mit dem Mann, den ich erwählt habe,
meinem Diener David habe ich geschworen:
- 5
- Ich will deinem Königsgeschlecht für immer Bestand geben,
deinen Thron festige ich jetzt und in allen künftigen Generationen.«
- 6
- Der Himmel preist deine Wunder, Herr,
alle versammelten heiligen Engel loben deine Treue.
- 7
- Denn wer dort über den Wolken hält einem Vergleich mit dem Herrn stand?
Welches himmlische Wesen steht auf derselben Stufe mit dem Herrn?
- 8
- Ehrfurchtgebietend ist Gott im Kreis der heiligen Engel,
herrlich und erschreckend zugleich ist er für alle rings um ihn her.
- 9
- Herr, allmächtiger Gott, wer ist wie du?
Stark bist du, Herr! Du bist die Treue in Person.
- 10
- Du bändigst das tobende Meer,
auch wenn sich seine Wogen auftürmen – du bringst sie wieder zur Ruhe.
- 11
- Du hast Ägypten zu Boden getreten, dass es da lag wie ein Gefallener.
Mit deinem starken Arm hast du deine Feinde in alle Winde zerstreut.
- 12
- Dir gehört der Himmel und dir gehört die Erde,
ja, die Welt mit allem, was auf ihr lebt – du hast sie geschaffen.
- 13
- Norden und Süden – du warst ihr Schöpfer;
der Berg Tabor wie auch der Hermon, sie rühmen deinen Namen.
- 14
- Dein Arm ist kraftvoll,
stark ist deine Hand, siegreich erhoben deine Rechte.
- 15
- Gerechtigkeit und Recht – darauf gründet sich dein Thron,
Gnade und Treue gehen wie deine Boten vor dir her.
- 16
- Glücklich zu preisen ist das Volk, dem es vertraut ist, dich zu loben.
Herr, du wendest ihnen dein Angesicht freundlich zu, und so gehen sie ihren Weg.
- 17
- Den ganzen Tag freuen sie sich über deinen großen Namen;
dass du ihnen deine Treue erweist, verschafft ihnen hohes Ansehen.
- 18
- Durch dich allein gelangen sie zu Ehre und Macht.
Weil du Gefallen an uns hast, sind wir ein mächtiges Volk.
- 19
- Denn unser Herrscher, der uns Schutz bietet, gehört dem Herrn,
ja, unser König ist in der Hand von Israels heiligem Gott.
- 20
- Damals sprachst du in einer Vision zu denen, die dir treu sind:
»Ich bringe Hilfe durch einen mutigen Mann; ja, einen Mann aus dem Volk habe ich erwählt und zu Ehren gebracht.
- 21
- Es ist mein Diener David, ihn habe ich gefunden,
mit meinem heiligen Öl habe ich ihn ´zum König` gesalbt.
- 22
- Ständig will ich ihn mit starker Hand begleiten,
mein Arm soll ihn stützen und stärken.
- 23
- Kein Feind soll ihn überwältigen,
und gewalttätige Menschen sollen ihn nicht bezwingen.
- 24
- Vielmehr will ich seine Gegner vor seinen Augen zerschmettern,
und alle, die ihn hassen, will ich niederschlagen.
- 25
- Meine Treue und Gnade sollen ihn stets begleiten,
und durch meinen Namen soll er mächtig und siegreich sein.
- 26
- Ich will seine Macht ausdehnen bis ans Meer
und seinen Herrschaftsbereich bis an die Ströme.
- 27
- Er wird zu mir rufen: ›Du bist mein Vater!
Du bist mein Gott, mein Fels und meine sichere Rettung!‹
- 28
- Und ich will ihn zu meinem erstgeborenen Sohn ernennen,
zum höchsten unter allen Königen der Erde.
- 29
- Für immer will ich ihm meine Gnade erweisen,
und mein Bund mit ihm soll für alle Zeiten Bestand haben.
- 30
- Sein Königsgeschlecht will ich für immer erhalten
und seinen Thron, solange der Himmel besteht.
- 31
- Wenn aber seine Nachkommen meinem Gesetz den Rücken kehren
und sich nicht nach meinen Rechtsbestimmungen richten,
- 32
- wenn sie meine Ordnungen mit Füßen treten
und sich nicht an meine Gebote halten,
- 33
- dann werde ich ihr Vergehen mit dem Stock bestrafen
und ihre Schuld mit Schlägen ahnden.
- 34
- Meine Gnade jedoch will ich David nicht entziehen
und meinen Zusagen nicht untreu werden.
- 35
- Ich werde meinen Bund nicht mit Füßen treten
und die Worte, die über meine Lippen kamen, nicht abändern.
- 36
- Eines habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen –
und niemals werde ich David gegenüber zum Lügner werden:
- 37
- Sein Königsgeschlecht soll für immer Bestand haben
und sein Thron, solange es die Sonne gibt.
- 38
- Ja, seine Herrschaft ist beständig wie der Mond,
der ein zuverlässiger Zeuge in den Wolken ist.«
- 39
- Doch dann hast du ´den König` verstoßen und verschmäht,
hast deinem Zorn freien Lauf gelassen gegen ihn, den du gesalbt hast!
- 40
- Du wolltest vom Bund mit deinem Diener nichts mehr wissen,
hast seine Krone zu Boden geworfen und entweiht.
- 41
- Du hast seine Mauern durchbrochen,
seine Befestigungsanlagen in Trümmer gelegt.
- 42
- Alle, die vorbeikommen, dürfen sein Land plündern,
und seine Nachbarvölker verhöhnen ihn.
- 43
- Denen, die ihn bedrängen, hast du zum Sieg verholfen,
all seinen Feinden hast du Freude bereitet.
- 44
- Sein scharfes Schwert ließt du stumpf werden,
und im Krieg gabst du ihm nicht die Oberhand.
- 45
- All seinen Glanz hast du schwinden lassen,
seinen Thron hast du umgestürzt.
- 46
- Du hast die Jahre seiner Jugend vorschnell enden lassen
und ihn mit Schande überhäuft.
- 47
- Wie lange noch willst du dich verbergen, Herr? Doch nicht für immer?
Wie lange soll dein Zorn wüten wie ein verzehrendes Feuer?
- 48
- Denke an mich! Wie kurz ist mein Leben!
Wie vergänglich hast du doch alle Menschen erschaffen!
- 49
- Gibt es denn auch nur einen Menschen, der niemals sterben muss?
Wer kann sein Leben schon vor der Macht des Totenreichs retten?
- 50
- Wo sind die früheren Erweise deiner Gnade geblieben, Herr?
Du hast sie doch deinem Diener David mit einem Treueschwur zugesagt!
- 51
- Denke doch daran, welche Schande deine Diener ertragen müssen, Herr!
Mein Herz ist schwer durch den Hohn der Nachbarvölker!
- 52
- Letztlich verhöhnen deine Feinde doch dich damit, Herr!
Sie verspotten auch alles, was dein gesalbter König unternimmt.
- 53
- Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit.
Amen, ja, Amen.
|