- Hiobs Antwort auf Eliphas: Er will seine Rechtssache vor Gott bringen
- 1
- Da antwortete Hiob und sprach:
- 2
- Auch heute noch ist meine Klage bitter;
die Hand, die mich trifft, presst mir schwere Seufzer aus!
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- O dass ich wüsste, wo ich ihn fände, dass ich bis zu seinem Thron gelangen könnte!
- 4
- Ich würde ihm [meine] Rechtssache vorlegen und meinen Mund mit Beweisen füllen.
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- Ich möchte wissen, was er mir antworten, und erfahren, was er zu mir sagen würde.
- 6
- Würde er in seiner Machtfülle mit mir streiten? Nein, er würde mich gewiss anhören.
- 7
- Da würde ein Redlicher bei ihm vorsprechen, und ich würde auf ewig frei ausgehen von meinem Richter.
- 8
- Wenn ich aber nach Osten gehe, so ist er nirgends;
wende ich mich nach Westen, so bemerke ich ihn nicht;
- 9
- wirkt er im Norden, so erblicke ich ihn nicht;
verbirgt er sich im Süden, so kann ich ihn nicht sehen.
- 10
- Ja, er kennt meinen Weg;
wenn er mich prüft, so werde ich wie Gold hervorgehen!
- 11
- Mein Fuß ist seinen Tritten gefolgt;
seinen Weg habe ich bewahrt und bin nicht davon abgewichen;
- 12
- vom Gebot seiner Lippen habe ich mich nicht entfernt;
die Worte seines Mundes bewahrte ich mehr als meine Grundsätze.
- 13
- Doch Er bleibt sich gleich, und wer will ihm wehren? Was er will, das tut er.
- 14
- Ja, Er wird vollenden, was mir bestimmt ist, und dergleichen hat er [noch] vieles im Sinn.
- 15
- Darum schrecke ich zurück vor seinem Angesicht, und wenn ich daran denke, so fürchte ich mich vor ihm.
- 16
- Ja, Gott hat mein Herz verzagt gemacht, und der Allmächtige hat mich erschreckt.
- 17
- Damit ich [aber] nicht vergehe vor dem Anblick der Finsternis, hat er vor meinem Angesicht das Dunkel verdeckt.
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